Donnerstag, 16.11.2017 – Freitag, 24.11.2017
Wir genießen 3 Rasttage in Maun auf dem angenehmen Campground des Sedia Hotels. Es heißt Wäsche waschen, Cappuccino putzen, uns alle pflegen, Blog fertig stellen, usw. und dabei die Annehmlichkeiten der Anlage genießen. Schließlich sind wir ausgeruht, alle Vorräte gefüllt und fahrbereit. Wir wollen zu einem San-Community-Projekt in D’Kar, einem kleinen Dorf kurz vor Ghanzi. Hier hat bereits vor mehr als 20 Jahren eine niederländische Mission mit den Dorfbewohnern Projekte zur Bildungsförderung und Einkommensverbesserung gestartet, unter anderem auch eine von San geführte Gamefarm mit Lodge und Campground aufgebaut, die DqaeQareSanLodge. Hier verbringen wir 2 Nächte, genießen das sehr schöne Wasserloch, das einige Tiere aufsuchen (Oryx, Gnus, Strauße, Warthogs, Schakale und jede Menge Vögel), das Swimmingpool (bei über 40°C ein Genuss) und den großzügigen Stellplatz. Leider gelingt es uns nicht wirklich mit San ins Gespräch zu kommen, wir können nur mit dem Maintainance Manager etwas ausführlicher sprechen. Zum Projekt gehört auch das Kuru Arts Project, wo San Künstler die Möglichkeit haben, künstlerisch zu arbeiten. Die ausgestellten Bilder erinnern uns sehr an Naive Malerei oder an Gugginger Künstler.
Über Ghanzi, das 3 neue Tankstellen und Supermärkte bietet, fahren wir nach Süden. Wir möchten noch ein paar Tage in der Kalahari nördlich des Kaa Gates des Kgalagadi Transfontier Nationalparks verbringen, ein Gebiet, das als besonders schön, abgelegen und wildreich beschrieben wird. Abseits der Teerstraße nach Gabarone, finden wir mehrere breite Sand- und Schotterpisten, die die einzelnen Ortschaften miteinander verbinden. Die Regierung hat hier einmal nach Erdöl gesucht und für die Bohrungen ein Wegenetz angelegt. Das Landschaftsbild ist sehr abwechslungsreich, mit bewachsenen weißen oder roten Kalahari Dünen, höherem Baumbestand, Buschwerk, dazwischen kreisrunde ebene Pans.
Etwas ernüchtert nehmen wir zur Kenntnis, dass auch hier Reisende vor allem als Geldquelle gesehen werden. Mittlerweile ist sogar die Zufahrtspiste zum North Gate des Kgalagadi Transfontier Nationalparks kostenpflichtig, fürs Campen werden zusätzlich stolze 200 Pula pro Person (= ca. 18€) verlangt - für nichts, versteht sich. Ob diese Geschäftspolitik aufgeht oder potentielle Touristen, die sowieso für den Nationalpark schon bezahlt haben, eher vergrault?? In den 3 Tagen, die wir hier verbringen, begegnet uns nicht ein einziges Auto, weder von Einheimischen, noch von Touristen – wer immer die Idee zu diesen Gebühren hatte, Geschäft kann das keines sein.
Wir genießen trotzdem die unberührte Natur, die Lichtstimmungen an verschiedenen Pans und die ungewöhnliche, fast parkähnliche Landschaft zwischen den einzelnen Dünen. Erste Regenfälle und Gewitter kündigen auch hier die Regenzeit an und so manche Ebene leuchtet nun gelb. Abends erhellen Buschfeuer den Horizont – ein eindrucksvolles Schauspiel, gut dass sie weit weg sind. Die Tiere sind so gut getarnt, dass wir sie kaum bemerken, aber die vielen Tierspuren sagen uns, dass sie da sind. In der Ferne laufen Gnuherden und große Elanantilopen vorbei, einmal meinen wir auch eine schwarze Rappenantilope zu erkennen, einige Strauße überqueren majestätisch im Laufschritt die Pans.
Dank der guten Karten von Tracks4Africa und diverser Reisebeschreibungen haben wir diese abgelegene Region entdeckt. Hier spüren wir endlich so etwas wie ein „Afrika – Freiheitsgefühl“ und wir sind sehr dankbar, dass wir die letzten Tage unserer Reise durch Botswana hier verbringen können.
Über Charles Hill, wo wir noch ein sehr angenehmes und freundliches Gespräch mit einem interessierten Tankwart führen können, erreichen wir den Grenzübergang Mamuno und verabschieden uns von Botswana.
Namibia – we are here again!
Kommentar schreiben