Donnerstag 13.12.2017 – Dienstag, 26.12.2017 Strecke: km 796
GESAMT: 149 Tage - 15,927 km
In Rehoboth, der Hauptstadt des Basterlandes, füllen wir beim Spar gemeinsam mit Bente&Hans unsere Vorräte auf. Am Gamsberg Pass genießen wir einen grandiosen Sonnenuntergang und einen unglaublichen Sternenhimmel. Leider ist der Trail auf den Gamsberg selbst (immerhin 2347m hoch und ein markanter Tafelberg) gesperrt, also fahren wir weiter Richtung Küste. Die Passstraße windet sich in Serpentinen hinunter nach Westen, langsam ändert sich das Landschaftsbild – die Namibwüste beginnt. Ein kurzer Abstecher in den Kuiseb Canyon verrät uns, dass sich in den letzten 7 Jahren einiges verändert hat: Verbotsschilder, Hinweise auf Permits - der Namib-Naukluft Nationalpark ist unübersehbar. Viele Camper kommen uns entgegen, es scheint als ob alle an die Küste nach Walvis Bay oder Swakop wollen. Wir nicht. Die C14, eine recht gute Schotterpiste, bringt uns nach Süden. Wir überqueren einen Tag nach der Winter-/Sommersonnenwende den Wendekreis des Steinbocks und halten kurz in Solitaire um zu tanken und den berühmten „Apfelkuchen“ zu erstehen. Der „Oldtimer-Friedhof“ hier ist fotogen. Irgendwo zwischen den Farmzäunen und der Grenze zum Nationalpark finden wir einen „freien“ geschützten Standplatz hinter roten Granitfelsen. Hier schmecken die „Scampi am Grill“ besonders lecker.
Die Weihnachtstage verbringen wir auf dem Campingplatz der Farm Hauchabfontein, wo der Tsauchabriver versteckte Badepools für uns bereithält. Die kühlen, mit Wasser gefüllten Felsenbecken sind wirklich ein Geschenk in dieser kargen, heißen Gegend! Ein Gesteck aus Akazienästen verziert mit Weihnachtsschmuck von zu Hause, schmückt unseren Festtagstisch. Und endlich gibt es wieder frisch gebackenes Brot aus unserem Pot. Am späten Nachmittag wandern wir zum „versteckten Köcherbaumwald“ und springen immer wieder ins angenehm kühle Nass.
Schließlich machen wir uns auf nach Sesriem, zu den Dünen von Soussous Vlei. Auf dem „Overflow Campground“ des Nationalparks bekommen wir noch Platz. Das heißt wir müssen auf einer brettelebenen, brennheißen Sandfläche ohne jeden Schatten stehen. Unser Thermometer im Cappuccino zeigt 48°C und genau so fühlt es sich an: trocken und brüllend heiß. Wir entkommen der Hitze ein wenig in einer Werkstatt im Nationalpark, da wir einen Bolzen der Stoßdämpfer den gnadenlosen Wellblechpisten der letzten Tage geopfert haben. Nach einigem Suchen auf diversen Schrotthalden, feilen und schrauben, ist alles wieder heil. Mit festgezurrten Schrauben fahren wir noch um 17:00 zu den Dünen. Das breite, trockene Rivier des Tsauchab wird von hohen, roten und orangen Dünen gerahmt, vereinzelt wachsen knorrige Bäume und Büsche. Wirklich ein eindrucksvolles Bild. Wir wandern im Abendlicht zum Dead Vlei, eine weiße Lehmpfanne mit abgestorbenen Bäumen, umrahmt von hohen Dünen. Wir sind ganz alleine – herrlich. Am nächsten Tag bildet sich bereits um 5:30 eine lange Schlange Autos vor dem Tor zum Nationalpark, die alle zum Sonnenaufgang zur Düne 45 wollen. Wir warten die „rush–hour“ ab und fahren um 7:00 zur weniger imposanten, aber schönen Düne Elim. Unter einer hohen Akazie frühstücken wir genussvoll, Oryx und Gnus beäugen uns, sonst ist niemand da. Anschließend wandern wir durch den Sesriem Canyon.
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