Montag, 5.2.2018
Wir freuen uns schon sehr auf den Besuch im Ithuba Wild Coast Community College. Und das nicht nur, weil unser Sohn Clemens 2010 als Student der TU Graz bei der Planung und beim Bau des 1. Gebäudes aktiv dabei war, sondern weil wir neugierig sind, wie sich das Projekt entwickelt hat. Die Schule liegt in einem der ärmsten, aber dicht besiedelsten Regionen von Eastern Cape.
Kurioser Weise führt die Zufahrt über das „Wild Coast Sun Casino“ und den dazugehörigen Golf Club. Weil im konservativen Norden Glücksspiel nicht erlaubt war, wurde noch während der Apartheid im Homeland Transkei, nahe der Grenze, dieses Glücksspiel – Eldorado gebaut. Mittlerweile ist es ein wenig in die Jahre gekommen, wird aber immer noch gerne besucht.
Seit 2010 der erste Klassenraum gebaut wurde sind 7 weitere dazugekommen, plus einer Küche, einem Lehrerzimmer und diversen anderen Bauwerken und
Außenanlagen, alle errichtet von Studierenden verschiedener Universitäten. Als wir ankommen wird gerade am derzeit letzten Bau, einem Versammlungsraum und einem Verwaltungsgebäude, gearbeitet.
Dieses Mal sind es Studierende der FH Kärnten unter der Bauleitung von Elias und Anna. Es wird geschaufelt, gemessen, eingeebnet und gerecht. Endlich eine Schule, die nicht wie ein Gefängnis
aussieht, sondern sich an den Bedürfnissen der Kinder orientiert und sich originell in die Landschaft einfügt.
Derzeit besuchen mehr als 300 Kinder die Schule, die von einem Staff bestehend aus ca. 20 Lehrer/innen betreut werden. Das Leitungsteam besteht aus 2 Personen, Direktorin Jackie Du Toit führt uns durch ihre Schule. Sie erzählt von Eltern, die unbedingt ihre Kinder hier unterbringen möchten, weil sie wissen, dass sie eine gute Grundlage erhalten. Sie erzählt uns auch davon, dass es 7 Jahre gedauert hat, bis die Schule offiziell anerkannt wurde und dass im Dezember 2017 zum ersten Mal finanzielle Unterstützung vom Südafrikanischen Staat kam. Wenn es den österreichischen Verein „s2arch“ und den Verein „Ithuba Community College“ nicht gäbe, würden sie nicht überleben.
Wir verbringen den ganzen Tag am Gelände der Schule und können den Kindern ein wenig beim Lernen und Spielen zusehen. Jackie bedauert es sehr, dass sie ihre Kinder nach Grade 7 in öffentliche Schulen „entlassen“ muss, da es (noch) keine Oberstufe gibt. Sicher ist, dass die Kinder des Ithuba Colleges eine wirklich gute Basis für ihre weiteren Bildungsjahre erhalten und das Team darauf vertrauen muss, dass sie ihre Chancen nützen.
Mehr Infos unter: www.ithuba.org
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Anna & Elias (Donnerstag, 15 März 2018 13:38)
Vielen Dank für den schönen Bericht! Haben uns gefreut, euch kennen zu lernen! Das letzte Gebäude ist seit gestern fertig und wird nächste Woche bezogen :) Gute Reise weiterhin und viele Grüße
Margareta Weisbrod (Freitag, 16 März 2018 11:34)
Zum Glück durfte auch ich einige Zeit dort verbringen. Eine unvergesslich, schöne und wertvolle Zeit mit meiner Tochter Anna, Elias, dem ganzen Team und den wundervollen Menschen aus dieser Gegend. Wunderschönes und wertvolles ist dort entstanden. Danke