Als sich die Gerüchte über eine Grenzschließung nach Israel verdichten, folgen wir dem Toten Meer nach Süden mit dem Ziel Aqaba / Eilat. Wir steuern als Übernachtungsplatz das Museum „Lowest Point of the World“ an. Hoch über dem Museum liegt die Ausgrabungsstätte „Lot’s Cave“ mit einem schönen Parkplatz, wo wir schon einmal eine ruhige Nacht verbracht haben und von wo es nicht weit zur Grenzstation ist.

Wir sind gerade mit dem Abendessen fertig und genießen den orange-roten Himmel über dem Tote Meer mit Blick nach Israel, als wir Stimmen hören. Mindestens 5 Polizisten nähern sich uns, leise und vorsichtig, mit Taschenlampen. Einer schwärmt sofort zur Ausgrabungsstätte aus um nachzusehen, ob da noch jemand versteckt ist. Freundich, aber sehr bestimmt sagt man uns, dass wir hier nicht bleiben dürfen – es sei zu gefährlich. Wir sind verdutzt, denn wo, wenn nicht innerhalb einer Museumsanlage, sollten wir uns sicher fühlen? Außerhalb, auf der viel befahrenen Straße vielleicht? Unsere Argumente sorgen für Verwirrung, Telefonaten, Diskussionen. Offensichtlich gibt es die Order, dass kein Parkplatz bei einer Sehenswürdigkeit nach Dienstschluss benutzt werden darf. Unser Argument, dass das Sicherheitsargument nur innerhalb der bewachten Anlage schlüssig ist, überzeugt schließlich. Wir dürfen zwar nicht auf unserem Aussichtsplatz bleiben, aber innerhalb des Museumsparkplatzes, wo der Nachtwächter auf uns aufpassen kann. Und so verbringen wir unsere letzte Nacht in Jordanien gut behütet am „Lowest Point of the World“.