TUNESIEN 2004/05

Reisebericht


Uns zieht es wieder in die Wüste !

 

Am 25.12. brechen wir um 04:30 auf Richtung Genua, wo wir mittags ankommen. Um 18:00 geht´s an Bord; leider haben wir nur eine sehr einfache Unterdeck-Kabine mit 2 Stockbetten - wir verbringen die meiste Zeit auf Deck der alten Habib. Die Nacht ist noch ruhig, der folgende Tag mit bewegter See - es ist die "Tsunami-Nacht" far away.

 

Mit erheblicher Verspätung erreichen wir Tunis und nach den langwierigen Einreiseformalitäten sind wir erst knapp vor Mitternacht im via Internet gebuchten Hotel. Es ist kalt - auch das Wasser und die Decken sind dünn.  Da wir am nächsten Morgen kein Frühstück bekommen, brechen wir gleich auf und versorgen uns unterwegs.

Über Kebili erreichen wir den Desert Camping Club in Douz gegen 15:30. Jetzt sind wir am "Tor zur Wüste".

Der Campingplatz füllt sich - wir treffen Carlo, den ich aus dem Forum kenne, mit seiner Endurogruppe und Petra&Gerald samt ihrem australischen Hirtenhund Rusty.

 

In Douz ist das "Festival International du Sahara de Douz", das wir unbedingt besuchen möchten. Zuerst verschiedene Gruppen im Ort und anschließend einen Reihe von Darbietungen und Musik am Festivalgelände am Rande der Wüste. Es ist ein Fest der Tunesier - der Anteil der ausländischen Touristen hält sich in Grenzen. Wunderbar!

 

Nach einer kalten Nacht bringen wir den Gaskocher bei Minusgraden kaum zum Laufen- endlich wärmender Tee.

Da wir noch keine 4x4-Sanderfahrung haben und die Dünenstrecke schlecht einschätzen können, beschließen wir, über die Pipeline-Piste nach Ksar Gilane zur fahren. Dort treffen wir Petra & Gerald und Rusty wieder mit deren Toyota samt GEOCAR-Kabine, die uns so begeistert.

Wir genießen den "Pool", doch als eine größere Gruppe mit Jeeps "einfällt", ziehen wir uns mit Petra & Gerald ins Dünenfeld zurück. In der Nacht regnet es leicht.

 

Zurück nach Ksar Gilane und weiter zum Fort. Der Sand ist feucht und wir kommen leicht voran. Vom Fort Richtung Douz nehmen wir eine "Parallelpiste" zur Hauptroute und schlagen in den Ausläufern einer Dünenzunge unser Lager auf. Windschutz aufbauen - Holz sammeln, sonst wird der Abend ungemütlich.

Morgens frühstücken wir bei Sonne und wunderbaren 10°. Nach einem Besuch im Café hinter den Dünen fahren wir ein Stück weiter Richtung Douz und suchen einen geeigneten Lagerplatz für den Jahreswechsel. Das "Dünenfahren" macht viel Spaß.

Bald ist ein schönes Plätzchen gefunden, wo wir uns häuslich einrichten; Gerald bäckt Brot, ich sammle genug Holz für eine lange Nacht. Wir schaffen es tatsächlich bis Mitternacht - ein Walzer im Sand und ein Glas Prosecco - welch traumhafte Silvester.

 

Neujahr 2005: die Sonnenstrahlen wecken uns zum Frühstück - dann brechen wir nach Douz auf. Der Desert Club ist ziemlich voll - viele italienische Wohnmobile - wir bleiben nur eine Nacht.

 

Petra & Gerald beschließen, mit uns weiterzufahren. Über Matmata nach Toujane in den Matmatabergen. Ein Stück zurück und über Technine auf einsamer Piste zum Ksar El Hallouf. Wir übernachten für € 5,- im Innenhof der Speicherburg und frequentieren das dortige Lokal für´s Abendessen nach einem Ausflug auf den nahegelegenen Hügel. Angenehme Nacht - wir hören nur die Hunde in der Ferne.

 

Weiter geht´´ s auf guten Pisten nach Ben Kheddache und über Ghomrassen nach Chenini und Douiret. Die Hauptstraße bringt uns rasch nach Tatouine (herrliche Corne de Gazelle) - Medenine - Gabes und El Hamma. Von hier wollen wir auf eine kleinere Piste südlich des Jebel Tebaga. Die Nacht dort ist sehr windig.

 

Am nächsten Morgen geht es über Kebili nach Norden über den Chott El Fejaj nach El Guetta; weiter durch die Schlucht nach Sakket. Nahe Sened übernachten wir auf einer nicht bewirtschafteten Terrasse.

 

Auf der P14 und der P2 geht es rasch nach Kairouan, wo wir die Hauptstraße verlassen und über Pisten durch biblischen Landschaft nach Thuburbo Majus fahren. Der Nachtportier lässt uns auf dem Ausgrabungsgelände übernachten.

 

Einmal übernachten wir noch in Carthago (Hotel Amilcar) und durchstreifen den Souk von Tunis sowie Sidi Bousaid. Früh geht es am nächsten Morgen zum Hafen La Goulette. Die Habib bringt uns auf ruhiger See wieder nach Genua.

 

Die Wüste hat uns wieder fasziniert - sie lässt uns wohl nicht mehr los. Und... wir haben beschlossen, uns eine GEOCAR-Kabine wie Petra & Gerald zuzulegen.