Triglav Nationalpark - Naturerlebnis SocaTal

 

 

  • Berge - Flüsse - Schluchten
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Samstag, 5.9.2020 – Freitag, 18.9.2020

 

In Corona – Zeiten ist alles ein wenig anders. Wir wollten eigentlich noch einmal ein paar Wochen nach Kreta, um unsere so hastig abgebrochene Langzeitreise mit unseren Reisefreunden Eva und Friedhelm gemütlich in der Sonne Griechenlands abzuschließen. Beim Gedanken, dass wir in 4 bis 6 Wochen womöglich wieder Probleme mit der Heimfahrt bekommen könnten – schließlich brauchen wir 2 Fähren, um von Kreta wieder heim zu kommen – wurde uns mulmig zumute. Wir wollten nicht noch einmal das Gefühl „auf der Flucht zu sein“ spüren. Also entschieden wir uns für das Soca Tal. Dort wollten wir ja eh schon immer einmal hin.

 

Nach einer gemütlichen Fahrt über den Triebener und Hohentauern gönnen wir uns eine Rast bei der Brauerei Hirt (Park4Night), statten dem Dom zu Gurk einen ehrfürchtigen Besuch ab und landen prompt in einem Kinderfest mit Gauklern und Rittern auf Burg Hochosterwitz. Über den Wurzen Pass begleiten uns hauptsächlich Motorradfahrer. In Kranjska Gora biegen wir Richtung Süden auf den Vriscu Pass. Über unzählige Kehren, erbaut von russischen Kriegsgefangenen zwischen 1914 und 1915, schrauben wir uns hinauf und wieder hinunter nach Trenta, einem kleinen Bergdorf im Soca Tal (Camping Trenta). Von hier aus wandern wir den Soca Trail entlang und besuchen das Visitor Center für den Triglav National Park. Die namenlosen schwarzen Kreuze für die umgekommen Kriegsgefangenen und Gefallenen sind Zeugen des Leids, das hier viele erfahren haben. Vernachlässigt stehen sie in Reih und Glied in dieser beeindruckenden Berglandschaft.

 

Vom Kamp Klin aus erradeln wir das Tal der Vrsnik und folgen dem Soca Trail durch die große Klamm so nahe am Fluss wie möglich. Grau – grün, tosend und verblockt bahnt sich die Soca ihren Weg. Kleine und größere Wasserläufe rieseln oder stürzen von den steilen Seiten herab. Dichter Bewuchs, runde Felsen und kleine Gumpen machen den Weg zu einem richtigen Erlebnis. Über Bovec fahren wir nach Vodenca zum Kamp Kovac und finden einen Platz direkt über dem Fluss. Erste Reihe fußfrei genießen wir die Sicht auf die Wildwasserfahrer, die vorbei paddeln, schwimmen, die Eskimorolle üben und geschickt der Strömung trotzen. Das ermutigt uns, eine RaftingTour zu buchen und so gleiten, treiben und rumpeln wir ca. 1,5 Stunden flussabwärts und haben viel Spaß. Natürlich werden wir alle komplett nass.

 

Hier verabschieden sich Eva und Friedhelm, sie müssen wieder heim an den Bodensee. Wir haben noch etwas Zeit und möchten den kleinen Autozug von Podbrdo nach Bohinjska Bistrica nehmen, den wir auf der Karte entdeckt haben. Auf der Fahrt begegnen wir immer wieder Zeugen der vielen kriegerischen Auseinandersetzungen, die die Bewohner erdulden mussten. Der Bahnhof in Podbrdo ist verwaist, ein freundlicher Mann sagt uns, dass der Autozug fährt und wir nur warten sollen. Und wirklich, pünktlich um 12:50 können wir auf eine Plattform fahren und rattern - im Auto sitzend - 6,5 km durch einen finsterenTunnel nach Bohinjska Bistrica. Wir sind die einzigen Fahrgäste. Nach 10 Minuten sind wir durch den Berg und fahren Richtung Bohinjsko See. Am Kamp Zlatorog ist immer noch viel los, aber wir finden einen Platz direkt am Ufer. Schlauchboot aufblasen, in die Abendsonne paddeln und die Ruhe am See genießen – herrlich. Mit den Bikes umrunden wir den See, die versteckten Badebuchten sind gut besucht.

 

Einen Tag lang kurven wir in den ausgedehnten Wäldern zwischen Bohinjsko See und Bled See herum. Viele Pisten führen durchs Gebirge und ab und zu enden sie ganz einfach bei einem Holzstoß. Aber das ist ein guter Anlass, um Schwammerl & Pilze zu suchen. Wir sammeln genügend für ein herrliches Abendessen.

 

Nach Kranj halten wir uns Richtung Norden und reisen über den Seebergsattel wieder in Österreich ein. Am Stellplatz am Stausee auf der Soboth treffen wir zufällig Peter und Beatrice mit ihrer Geocar. Wir haben uns mehr als 2 Jahre nicht gesehen, es gibt also viel zu erzählen.

 

Bei Familie Kohl (http://www.kohl-expedition.com/) in Feldbach verbringen wir einen spannenden Nachmittag und Abend mit eindrucksvollen Bildern und vielen Erzählungen von ihren Expeditionen. Am Heimweg schauen wir noch kurz bei den Van Days (http://www.van-days.com/) am Grottenhof südlich von Leibnitz vorbei. Elke und Christian, Reisende mit denen wir auf unserer Orientreise immer wieder unterwegs waren (https://www.styros-weltreisen.at/), halten einen Vortrag. Viele größere und kleinere Reisemobile trudeln ein und es herrscht fast eine Stimmung wie vor Corona, als noch keine geschlossenen Grenzen der Neugier auf fremde Länder im Wege standen.

 

Am Freitag, 18.9. steht Cappuccino wieder in unserem Vorgraten und wartet darauf, ausgeräumt und geputzt zu werden.

 

Unsere nähere Umgebung zu erkunden hat durchaus auch seinen Reiz! Doch die Träume von fernen Ländern liegen Cappuccino im Diesel und uns im Blut.



im Autoreisezug durch den Alpentunnel „Podbrdo -Bohinjska Bistrica"