Reisebericht Marokko 2002 - Ostern (22.3. – 3.4.2002)
nach Erinnerungen erstellt im März 2025
Marokko hat uns als Reiseziel schon immer interessiert - wir wussten anfangs nur nicht, wie wir eine individuelle Reise verwirklichen könnten. Als Martin eine verlässliche Adresse für die Vermietung von Geländefahrzeugen fand und unsere Eltern die Buben in den Osterferien übernahmen, konnten wir uns unseren Reisewunsch erfüllen.
Organisation: selbst; Flug von Salzburg nach Amsterdam und Casablanca und retour;
Mietauto 2 Hyundai Gallopper; Übernachtung in Herbergen und auf Campingplätzen
Mitreisende: Willi, Lisl, Nikki, Eckehard, Norbert und wir beide
Wir landeten in Casablanca erst um 0:30 und es war bereits 2:00 morgens, als wir endlich im Hotel Suisse ankamen. Um 8:00 sollten unsere Fahrzeuge da sein – schlussendlich dauerte es bis 12:30 bis wir endlich wirklich 2 Hyundai Gallopper hatten, die auch mit Reifen ausgestattet waren, die halbwegs in Ordnung aussahen.
Durch bunte Frühlingslandschaft erreichten wir den Tizi-n-Ait Pass und Telouet. Die eindrucksvolle Kasbah eines der letzte Glaoui gefiel uns sehr. Über Pisten, durch Furten und kleine Siedlungen erreichten wir schließlich Ain-Benhaddeou, UNESCO Weltkulturerbe und bekannte Filmkulisse. Quarzazzate bot uns die Möglichkeit Lebensmittel zu kaufen. Schließlich bogen wir ins Rosental und blieben am Campingplatz Auberge Gorge du Dades. Lebhaft erinnern wir uns noch an den Froschgesang und die Hundegang, die unsere Nachtruhe etwas störten.
In Msemir suchten wir die Verbindung in die Todraschlucht, die wir nach einigem Suchen auch wirklich fanden und in Tamtattouch landeten. Tinghir am Ausgang der Todraschlucht bot alles, was zu einer Bilderbuchoase gehörte: Kasbah, Palmenhain, eine Altstadt und eine Neustadt. Wir zogen weiter in den Süden. Hinter Erfoud blieben wir im Hotel Jasmina, wo wir auf der Dachterrasse schlafen konnten, mit Blick auf einen kleinen See und die Dünen. Wir genossen unsere erste Mondnacht in der Wüste.
Über Merzouga erreichten wir Rissani, wo wir auf dem lebhaften Markt Obst und Gemüse erstanden. Weiter ging es nach Mercissi und Alnif. Bei Ait Quazik waren wir erfolgreich bei der Suche nach ca. 8000 Jahre alten Felsgravuren. Die Piste nach Zagora haben wir bis heute als eher herausfordernd in Erinnerung, vor allem für unsere Autos und unsere damals noch geringe Offroaderfahrung. Unfreiwillig wurden wir zu richtigen Profis beim Reifenwechseln.
Ein heftiger Sandsturm erwischte uns in Zagora. Wieder einmal bewahrheitete sich, dass alle Herausforderungen auch immer etwas Gutes bereithalten – wir trafen Majid. Er brachte uns zu einer verlässlichen Werkstatt, bot uns an in seinem Innenhof zu übernachten, zeigte uns seine Kamele. Im „Camp_1000_et_1_Nuit“ nahe Tagounite schliefen wir in Zelten, wurden bekocht und konnten ein improvisiertes Hamam besuchen. In M´hamid gab einer unserer Hyundais endgültig den Geist auf und Majid organisierte für uns ein neues Fahrzeug, das auch wirklich über Nacht aus Casablanca ankam.
Über eine stark verwehte Sandpiste erreichten wir schließlich Foum Zguid. Die Vollmondnacht verbrachten wir geschützt unter Bäumen, nahe El Qued. In Tazenakht erstanden Martin und ich einen Teppich, der uns bis heute erfreut.
Marakkech erreichten wir über den Tizi-n-Test-Pass. Unser Hotel war ein kleines Riad, das uns nach einem Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten, dem Gewusel im Souk und auf dem Djema el Fna Ruhe und Entspannung bot.
Unsere letzte Etappe ging zurück nach Casablanca, ins Hotel Suisse. Wir konnten die Autos zurückgeben, erhielten die Ausgaben für den 2. Wagen ersetzt und bummelten abschließend am Meer. Bereits um 4:00 waren wir am Weg zum Flughafen, um 17:00 landeten wir wohlbehalten in Linz.
Marokko hat uns so gefangen genommen, dass wir bis jetzt (2025) noch weitere 8 Mal das Land bereisten. Die Vielfalt der
Landschaften, die freundlichen Menschen, der orientalische Flair sind einfach unvergleichlich – ein Land, das immer Überraschungen bereithält. Es hat sich erfreulicherweise in den Jahren sehr gut
weiter entwickelt und ist heute auch viel einfacher zu bereisen.