Sinai 1994


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Reisebericht Sinai 1994 (2.1. – 9.1.1994) 

nach Erinnerung erstellt am 27.03.2025

 

Unserer Eltern machten uns zu Weihnachten 1993 ein besonderes Geschenk: die beiden Buben durften in Vorchdorf bleiben und wir verbrachten die ersten Tage im neuen Jahr 1994 auf dem Sinai.

 

Wir profitierten damals vom Israelisch–Ägyptischen Friedensvertrag von 1979 nach dem Camp David Abkommen. 1982 wurden der letzte Teil des Sinai und 1989 Taba an Ägypten zurückgegeben. Touristen konnten in dieser Zeit den Sinai besuchen. Als 2004 in Taba, im Hotel Hilton, eine Bombe explodierte, wurde dieses Zeitfenster wieder für viele Jahre geschlossen.

 

Organisation: Kneissl Touristik

Geländewagen, Zelt; 2 Nächte im Hotel Hilton Taba; 1 israelischer und 1 ägyptischer Guide + 2 Fahrer als Begleitung

Mitreisende: Thomas und Susanne; Barbara und Bernardo; Bettina und Christoph; Heidi; Christian; Karl und wir.

 

Einen ganzen Tag dauerte die Anreise von Wien: Flug nach Tel Aviv, Transfer nach Eilat und nach Taba ins Hotel Hilton Taba, wo uns die Guides am nächsten Morgen abholten. Die Route führte zuerst entlang der Küste nach Nuweiba und schließlich über verschiedene Wadis in den Coloured Canyon. Wir können uns noch gut an den Abstieg und die Wanderung im engen, bunten Canyon erinnern. Die Nacht verbrachten wir im „One Million Stars Hotel“, outdoor, geschützt von einer Felswand. Heute noch lachen wir über das originelle Frühstück: grinsend bearbeitete unser ägyptischer Guide das Fladenbrot mit einem Flämmgerät bis es knusprig, aber noch nicht ganz schwarz war.

Durch Wadis, an Beduinenrastplätzen, einem Beduinenfriedhof vorbei und nach einigen Stopps bei Sanddünen erreichten wir das Zelt des lokalen Scheichs. Beim Lunch erklärten uns die Guides, dass er für das Gebiet zuständig wäre und wir seine Erlaubnis brauchten, um weiter zu fahren. Wir wissen noch, dass wir den Bohneneintopf sehr genossen, da wir ziemlich hungrig waren.

Im Green Lodge Camp trafen wir auf unzählige weitere Touristen, die ebenfalls zum Sonnenaufgang auf den Berg Moses wollten. Die Matratzen im Zelt waren ziemlich feucht, da es in den Tagen davor heftig geregnet hatte. So fiel es uns nicht schwer bereits um 1:45 aufzustehen, um vor den Touristenmassen auf dem Mosesberg zu sein. Statt den angegebenen drei Stunden waren wir nach 1,5 Stunden oben und rasteten uns bei den wartenden Souvenirverkäufern aus. Als die ersten weiteren Touristen eintrafen, begannen die Verkäufer ihren Singsang „Cafe, Tee, Cola….“. Barbara fing an mitzusingen und fügte „Tequlia Sunrise“ hinzu. Sofort wurde diese neue Version - sehr zum Gaudium unserer Gruppe - übernommen. Diese Fröhlichkeit können wir bis heute spüren.

Den Sonnenaufgang erlebten wir dann mit gefühlten 100 anderen Touris. Rasch machten wir uns daher auf und stiegen über viele, viele Stufen ab, um das eindrucksvolle Kloster St. Katharina noch vor der Menge zu erreichen. Das gelang uns nur knapp.

Eine steinige Piste in einem engen Wadi brachte uns ans Rote Meer, wo wir wieder unter freiem Himmel übernachteten. Die laut schnarchenden Kamele, die gleich neben uns lagerten, machten die Nacht zu einem Erlebnis der besonderen Art.

Von dort wanderten wir die Küste entlang nach Dahab zum Blue Hole. Das einmalige Schnorchelerlebnis haben wir in lebhafter Erinnerung. Thomas teste (unfreiwillig) die Qualität der ägyptischen Geldscheine, als er vergaß, sie vor dem Schnorcheln ins Trockene zu bringen – sie lösten sich alle auf. Nur die wenigen Dollars, die er auch dabei hatte, blieben heil.

Von dort ging es zurück ins Hotel Hilton Taba, wo wir laut Programm noch 2 Tage ausspannen und genießen sollten. Aber als nach dem Abendessen jemand aus der Gruppe schweigend einen Olivenzweig auf den Tisch legte, war klar – wir möchten noch einmal in die Berge. Wir konnten unseren israelischen Guide nochmals engagieren und er holte uns am nächsten Tag mit 2 Suzuki Jimmy ab. Yoram zeigte uns die Umgebung von Eilat, wir wanderten durch den Red Canyon und genossen ein herrliches Abendessen am Roten Meer. Voll neuer Eindrücke stiegen wir am nächsten Morgen in das Flugzeug und waren am Abend wieder zu Hause - eine kurze aber eindrucksvolle Reise.

 

Ist es nicht fantastisch? Selbst ein so kurzer Ausflug in eine andere Welt hinterlässt lebhafte Erinnerungen, die wir auch noch nach 31 Jahren abrufen können. Das nennen wir „nachhaltig“!

 

die Dias sind noch beim Digitalisieren - bitte noch etwas Geduld :-)


Word Mapping Project Ägypten

Verwendung des Kartenausschnittes mit freundlicher Genehmigung des ReiseKnowHow-Verlages